NATIONALSTAAT UND GLOBALISIERUNG
Als Linker vor der Preußischen Gesellschaft
Jürgen Elsässer
Dieses Buch ist eine kurze Zusammenfassung dieses wichtigen Themas:
Der folgende Text ist inspiriert durch einen Vortrag, den ich im November 2007 vor der Preußischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg im Hotel Hilton am Gendarmenmarkt in Berlin gehalten habe. Der Titel war, angelehnt an eines meiner letzten Bücher: "Angriff der Heuschrecken".
Aus dem Inhalt: (...) Ein solches Bündnis, sagen wir von Lafontaine bis Gauweiler, bräuchte es auch heute, um den Gefahren zu wehren, über die ich im folgenden spreche: der Weltwirtschaftskrise, historisch verbunden mit Faschismus und Krieg. Wer den aktuellen Finanzkrach mit 1929 vergleicht, muss die Weiterungen 1933 und 1939 mitbedenken.
(...) CDS-Papiere - Credit Default Swaps (...) die Schulden kalifornischer Häuslebauer verwandelten sich also wie mit Geisterhand in die Guthaben gutgläubiger schwäbischer Häuslebauer (...) CDS-Papiere und andere unkontrollierbare Formen von Geldäquivalenten bezeichnet man als Devirate. Deren Summe belief sich Ende 2007 auf astronomische 596 Billionen Dollar (...) Im Verlauf des ersten Halbjahres 2008 wuchs sie, trotz allem Palaver über die Notwendigkeit von Kontrollen nach dem Ausbruch der Finanzkrise , nach BIZ-Angaben sogar weiter, nämlich auf 863 Billionen Dollar (...) das ist das Siebzehnfache der weltweiten Wirtschaftsleistung pro Jahr (...) wie man Geld mit Geld verdient (und wieviel) ohne harte Arbeit und reale Investitionen (...)
(...) Die Wiederherstellung einer sozialen Marktwirtschaft (...)- das ist ein Ziel, für das sich (...) Mehrheiten begeistern lassen. Ist diese Wegmarke erreicht, werden Linke für ihre weitergehenden Utopien werben können. Allerdings müßten wir klarmachen, dass diese nur realisiert werden können, wenn die Bevölkerung in demokratisch einwandfreien Verfahren zustimmt. Anders gesagt: Mit dem Panier der direkten Demokratie und nicht mit dem Panier des Sozialismus wird der Sieg errungen (...)
Maurers Fazit (Eiszeit) kann man sich nur anschließen: "Immigrantinnen und Immigranten, die seit vielen Jahren in diesem Land leben, arbeiten und Steuern zahlen, brauchen wie in Frankreich die volle staatbürgerliche Gleichberechtigung. Ihnen die Integration zu erleichtern ist allerdings etwas anderes, als ständig neue Einwanderung zu organisieren. Die Gutmenschen der Generation Golf verkehren die Prioritäten: Sie kümmern sich um die Elenden aus fernen Ländern nur, wenn die sich auf den Weg nach Europa machen. Sind sie einmal hier angekommen, sinkt das emotionale und vor allem finanzielle Engagement für sie rasch. Pararell zu ihrer liberalen Einwanderungspolitik haben die neoliberalen Politeliten das finanzielle Engagement für die Staaten der dritten und vierten Welt massiv zurückgefahren (...) Willkommen sind die neuen Elenden also nur als industrielle Reservearmee. Man muß sich dies in seinem ganzen Zynismus klar machen."
(...) Der schlimmste Fall würde eintreten, wenn große Ölförderländer aus der Rechnungslegung in Dollar ausstiegen. Daß Saddam Hussein damit drohte oder akuell der iranische Präsident Ahmandinenschad, war und ist für die USA ein Casus belli. (...)
(...) 11. September 2001 verschärfte sich das Problem weiter: In den folgenden vier Jahren brachte die Federal Reserve mehr Dollar in Umlauf als in der gesamten 200jährigen US-Währungsgeschichte zuvor. (!)
Im Herbst 2005 wurde überdies in den USA dekrediert, dass das Geldmengenwachstum nicht mehr statistisch erfaßt wird. Es soll offensichtlich nieman merken, was da eigentlich vor sich geht.(...)
J. Elsässer beim Alles Schall u. Rauch Treffen in der Schweiz:
Im Gespräch mit NuoViso: